Stolpersteine in Leubsdorf am Rhein | Foto @ Tom Rübenach

Israel, Hamas, wir

Israel wurde brutal von den Terroristen der Hamas überfallen. Das ist über einen Monat her. Es war der 7. Oktober 2023. Männer und Frauen, Junge und Alte und sogar Babys wurden massakriert. Eine Horror-„Geschichte“ war das nicht. Es war die Realität. 

Israel musste so reagieren

Vor 85 Jahren, am 9. November 1938, begann das, was in der Shoah mündete. Juden wurden angegriffen, verfolgt, misshandelt, umgebracht. Die Nazis brachten sie in die bereits damals bestehenden Konzentrationslager: Sachsenhausen, Dachau und Buchenwald. Auch in meinem Heimatdorf Leubsdorf wurden Juden Opfer dieser Pogrome. An jenem Tag wurden die Fensterscheiben ihres Hauses eingeworfen. Gardinen hingen aus den zerstörten Fenstern. Die Menschen waren „verschwunden“. Sie alle kamen im Konzentrationslager um.

Heute erinnern drei „Stolpersteine“ an sie. Mitten im Dorf. Nach dem Terroranschlag habe ich mit einer alten Frau in Israel telefoniert. Sie entstammt der selben Familie, die man aus meinem Dort abgeholt hat. 

Stolpersteine in Leubsdorf am Rhein | Foto @ Tom Rübenach
Auch für Israel: Stolpersteine in Leubsdorf am Rhein | Foto © Tom Rübenach

Israel soll vernichtet werden

Diejenigen, die unmittelbar nach dem Morden laut schreiend vor Freude auf die Straßen gelaufen sind: Denen muss man sagen, dass sie ein entmenschlichtes Gesicht gezeigt haben. Vor allem jenen, die das getan haben, noch bevor ein einziger Schuss von Israel auf den Gazastreifen abgefeuert wurde. Sie haben den Mord an Kindern, Babys, Frauen, Kindern, Jugendlichen einfach gefeiert. Es waren die, die Israel einfach von der Landkarte kratzen wollen. Die, die Israel vernichten wollen.l

Die selben Leute schwenken die Fahnen von Terrororganisationen. Sie skandieren Losungen, die nicht einmal aus ihnen selbst heraus kommen. Losungen, die die Hizbullah, den IS und die Hamas feiern. Jene Leute also, die mit der Demokratie – und schon gar nicht mit der liberalen – irgend etwas anfangen können. Diese Organisationen aber halten die eigenen Leute als Geiseln. Denn nur so kommen sie ungeschoren an ihre Waffen und ihr Geld. Sie kommen damit davon, weil die Leute von ihnen jeden Tag das Gehirn gewaschen bekommen.

Es sind die, denen vor allem eins etwas bedeutet: ihre eigene, persönliche Macht, ihr unermessliches Vermögen und ihre maßlosen Privilegien. Letztere dürfen sie ohne jeden Druck in einem machtbesessenen Glashaus genießen Der Name dieses ungestörten Hause ist Qatar.

Die Echokammern des Islamismus

Ahmad Mansour stammt aus Israel. Er ist Psychologe und arabisch-palästinensischer Herkunft. Er befasst sich mit Projekten gegen Radikalisierung und Antisemitismus. Wegen unzähliger Todesdrohungen in diesem Land steht er unter ständigem Polizeischutz. Er schreibt auf der Social Media-Plattform X:

„Auch im Kontext des Islamismus, und bei den Ereignissen in der Silvesternacht, wird argumentiert, dass die wütenden Proteste auf den Straßen, die bis hin zu Aufrufen zur Vernichtung Israels und antisemitischen Parolen reichen, lediglich ein Echo der Diskriminierungserfahrungen und der mangelnden Teilhabe-Möglichkeiten in unserer Gesellschaft seien. Eine solche These blendet die religiöse Erziehung, die Sozialisation und den Hass aus. Diese Thesen entmündigen die Migranten, die Muslime! Es handelt sich um eine gefährliche Vereinfachung mit dem Ziel, die Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Herausforderungen zu verschieben.“

Israel, Hamas und wir

Wenn junge Leute bei uns „Adolf Hitler ist besser als Netanjahu“ lesen und hören: Wen wundert dann, dass eine 20jährige Frau mit palästinensischen Wurzeln in Berlin in eine Kamera sagt: „Holocaust? Da, also, da beschäftige ich mich nicht so mit.“ Um dann lachend zu ergänzen: „Ich bin für die Freiheit der Palästinenser.“

Nach eigener Aussage ist sie in Deutschland aufgewachsen. Ein stärkeres Beispiel für Selbstentmündigung gibt es kaum. Sie glauben, sich für „die Sache der Palästinenser“ einzusetzen. In Wirklichkeit hofieren sie damit Mörder und Geiselnehmer – und zeigen, dass sie, obschon hier aufgewachsen, unseren Staat entweder nicht verstehen oder ihn vollständig ablehnen. Da bricht sich ein weit verbreiteter Hass auf Juden ganz offen Bahn. Dabei „braucht der Judenhass vieler Muslime gar keinen aktuellen Anlass“, schreibt der Islamwissenschaftler und Soziologe Abderrahmane Ammar von der Deutschen Welle schon 2021.

Robert Habecks Worte zu Israel

Unter anderem darauf hat der Vizekanzler in einer sehr beachteten Ansprache hingewiesen. Robert Habeck hat damit Millionen von Menschen erreicht – und ihnen aus dem Herzen und dem Verstand gesprochen.

Israel und der Antisemitismus in Deutschland, das waren seine Themen. Klartext hat er gesprochen wie zuvor kaum jemand. Einfach, konsistent und für jedermann leicht zu verstehen. Wer kein Deutscher ist und sich für die Vernichtung Israels ausspricht, muss gehen. Und die, die die deutsche Staatsangehörigkeit haben – mit oder ohne einem internationalen Hintergrund – müssen mit der ganzen Härte unserer Gesetze rechnen. Nur, so möchte man anfügen: Diese müssten in den Strafmaßen endlich deutlich nach oben gesetzt werden.

Israel, Nazis, die Hamas und Netanjahu

Gleichzeitig ist es schwer, genug Leute zusammenzubekommen, um eine Solidaritäts-Aktion für Israel zu organisieren. „Was die in Gaza machen, ist auch nicht richtig“, wird gesagt. Oder: „Das verstößt gegen das Völkerrecht.“ Man kann dieser Meinung sein. Es gibt Fachleute, die das besser beurteilen können als der Autor dieses Artikels. Ja: Es ist schrecklich, was die Palästinenser gerade erleben, erdulden, erleiden müssen.

Wer aber trägt dafür die Verantwortung jetzt, in diesen langen vier Wochen seit dem 7. Oktober? Wer hat Israel so brutal überfallen an diesem Tag und Massaker angerichtet? Es war die Hamas, weil – siehe oben – ihre Führer auf kein einziges ihrer zahllosen Privilegien verzichten wollen.

Hamas – das sind keine Freiheitskämpfer

Wer seine Macht ausschließlich mit Waffen zu erhalten vermag wie die Hamas, der ist wohl kein Demokrat. Dem liegt nichts an verschiedenen Meinungen, an einer offenen Gesellschaft schon gar nicht. Im Gegenteil: der will sie gar nicht, weil sie ja seine eigene Macht infrage stellen könnte. Da werden Andersdenkende besser bestraft oder mit Androhung von Gewalt „ruhig gestellt“.

Wer nur überleben kann, weil Regime wie der Iran ihn fördert, der hat wohl nichts mit individueller Freiheit zu tun. Und ebenso wenig, wer in einem Land prassen darf, in dem allein die Vorbereitung der Fußball-WM viele, nicht gezählte Menschenleben gekostet hat.

Die Hamas hasst Israel nicht vor allem deshalb, weil die meisten dort Juden sind und sie selbst Muslime. Diese Terrorgruppe will die Zerstörung Israels, weil es das einzige freie Land im gesamten Nahen Osten ist – und es somit dem Herrschaftsbereich der Terroristen im Wege ist.

Warum eigentlich geht das immer und immer wieder unter – auch in unserem Land?

Thomas Schwarz unterstützt ZUKUNFT FÜR KINDER IN SLUMS e.V.
ThomasSchwarzBonn unterstützt Zukunft für Kinder in Slums e.V.
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