-
Die neue Mauer | Wie wir uns selbst einschließen
TS|BN 14. August 2016 Die Mauer ist weg. Jedenfalls die in Berlin und die, die Deutschland so lange brutal zerschnitten hat. Das ist gut. So leben mehr als achtzig Millionen in einem Land in Frieden und großer Freiheit zusammen. Dazu gehört auch die Freiheit, sich auseinanderzusetzen. Streit ist das Elixier einer freiheitlichen Ordnung. Und gehört ausgetragen.
-
Kölner Demonstration | Demokratie und Freiheit
TS|BN 31. Juli 2016 Die Kölner Demonstration hat mit Demokratie und Freiheit zu tun. In der Domstadt wird heute für den türkischen Diktator Erdoğan demonstriert. Das ist gut, weil es möglich ist. Das Versammlungsrecht gilt hierzulande für noch ganz andere Gruppen. Hooligans, Kommunisten, Nazis, Pegida und andere Extremisten dürfen das auch. Dafür haben viele Menschen in der Geschichte ihr Blut vergossen. Anderswo auf der Welt tun sie das noch heute. Womöglich auch in der Türkei. Die Kölner Demonstration ist also das Gegenteil dessen, was Erdoğan und seine Schergen für Demokratie halten.
-
Erdoğan | Todesstrafe für die liberale Demokratie
TS|BN 19. Juli 2016 Panzer müssen bei einem Putsch nicht rollen und die Todesstrafe muss es nicht geben. Es müssen keine Soldaten Straßen absperren und auf Unschuldige schießen. Keine Ausgangssperre ist nötig, um Medienhäuser zu überfallen und Journalisten kaltzustellen. Es braucht keine gefährlich kreisenden Hubschrauber, die Zensur durchzusetzen. Keine Kampfjets müssen sich dem Parlament nähern, um unabhängige Abgeordnete in einem Willkürakt ihrer Immunität zu berauben – nur, weil es den Herrschenden gerade gut in den Kram passt. Der angebliche Putsch lag schon lange auf der Lauer..
-
Eid | Slum-Begegnung vor dem Opferfest in Dhaka
Oft war ich in Slums in den Megastädten, die ich in Asien oder Afrika besucht habe. Dort herrschen nicht allein blanke Armut; es gibt ebenso Selbstbewusstsein, Solidarität und sogar die Freude am Leben. Auch habe ich Ramadan in Asien und Afrika einige Male erlebt. Einmal, 2011, war ich einen Tag vor dessen Ende in einem Slum in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch. Es war Opferfest – oder Eid. Dort habe ich erlebt, was der Islam tatsächlich für die allermeisten Muslime bedeutet: Gastfreundschaft, Teilen, Herzlichkeit. Diese Erinnerung möchte ich hier teilen.